Auch Nielo. Abgeleitet von nigellius = schwärzlich, oder Tula = Stadt südlich von Moskau. In Tula seit ca. 1705 eine bedeutende Manufakturanstalt für Metallwaren. Im 18. und 19. Jhdt. bekannt geworden durch ihre mit Niello dekorierten Silber- und tauschierten Metallwaren. Schmuck und kleine Gebrauchsgegenstände (Schnupftabakdosen, Besteckteile, Uhrengehäuse) aus Tula waren in der zweiten Hälfte des 19. Jhdt. überall in Europa äußerst beliebt. Niello oder Tula ist eine Metallgrubenschmelztechnik, die zum Unterschied von Email (Glasmasse) eine Legierung aus Silber, Kupfer, Blei, Schwefel und Salmiak ist. Je mehr Anteile an Blei beigegeben werden, um so dunkler, wird die poröse Legierung. Man kann sie schleifen und polieren wie Edelmetalle. Als Tulasilber oder Tulawaren werden allgemein alle russischen Arbeiten mit Niello bezeichnet. Niello oder Tula ist also eine Legierung zum Unterschied von Email. Der Unterschied liegt nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Härte. Niello oder Tula läßt sich anschaben, Email ist nur ritzbar. Niello oder Tula verbrennt bei Reparaturarbeiten mit Feuereinfluss. (z.B. beim Löten).
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